Die grössten Leistungen erbringt die Kirchgemeinde im «gesamt-gesellschaftlichen Bereich», also in Zusammenhang mit dem sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben einer Dorfgemeinschaft.
Hierzu braucht es Mitarbeitende, die solche Veranstaltungen planen und durch-führen, gleichzeitig auch Gebäude und Räume, wo Anlässe stattfinden können − nicht nur kircheneigene. Die Räume stehen
zum Beispiel für Proben des Jodlerklubs, Anlässe des Frauenvereins, die Mütter- und Väterberatung oder für Sitzungen und Hauptversammlungen der Dorfvereine kostenlos zur Verfügung.
Es sind oft die Mitarbeitenden der Kirchgemeinde, die Freiwilligengruppen aufziehen und deren Einsätze, beispielsweise für einen Spielnachmittag, organisieren.
Die Kirchgemeinde bietet eine geistliche Heimat und ist ein Gegenüber in Fragen des Lebens und des Glaubens. Seelsorge ergänzt die Angebote von Psychologen und Sozialdienst, Mitarbeitende bieten
Menschen aller Alter ein offenes Ohr und Betreuung nach Schicksalsschlägen.
Die Kirchensteuer fliesst jedoch nicht in die Entlöhnung der Pfarrschaft (diese wird durch Beiträge des Kantons an die Synodalverbände sichergestellt), sondern zu einem grossen Teil in die
Entlöhnung der Mitarbeitenden vor Ort.
Direkt abhängig von den Kirchensteuern ist, dass
- gereinigte, beheizte, geschmückte und sanierte Räume und Gebäude
zur Verfügung stehen,
- viele Freiwillige, vor allem auch Senioren und Seniorinnen, Gelegen-
heiten finden, sich aktiv und wertgeschätzt in die Gesellschaft
einzubringen,
- der Kirchliche Unterricht Teil der Allgemeinbildung und des Lebenswegs
von vielen Kindern und Jugendlichen bleiben kann,
- weltweit, aber auch an Institutionen und soziale Einrichtungen in der
Region, Unterstützungsgelder in einer nicht unerheblichen Höhe
ausgerichtet werden.
Beim Ausfüllen der Steuererklärung mag sich der eine oder die andere überlegen, ob es sich für einen selbst lohnt, Kirchensteuern zu bezahlen.
Und für die anderen? Es gibt viele Menschen, die auf die vielfältigen Leistungen der Kirche in ihrer Nähe angewiesen sind. Viele Menschen, nicht zuletzt ältere und sozial Schwache, sind auf diese
sozialen Netze angewiesen. Kirchensteuern sind immer auch ein Solidaritätsbeitrag an das gesellschaftliche Zusammenleben.
Aufwand der Kirchgemeinde Lauterbrunnen
im Verhältnis der Summe der Steuereinnahmen (gerundet)
Personalaufwand:
Verwaltung, Sigristinnen, Organisten, Katechetin, Sozialdiakonin
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42.5% |
Unterhalt und Betrieb Gebäude und Infrastruktur:
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23.0% |
Pflichtabgabe an Kantonalkirche und an Finanz- und Lastenausgleich Kirchgemeinden
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17.5% |
Projektaufwand Angebote: |
6.5% |
Unterstützung und Nothilfe im In- und Ausland |
4.0% |
Entschädigung an Kanton und Gemeinde für Steuerinkasso |
2.5% |
Sach- und Betriebsaufwand Kultus (Gottesdienste) |
2.0% |
Abschreibungen |
2.0% |
Stand Dezember 2022