Alle zwei Jahre organisiert die Kirchgemeinde ein verlängertes Wochenende mit abwechslungsreichem Programm für junge Erwachsene ab 18 Jahren.
Die nächste Reise führt im Herbst 2023 nach Salzburg.
Jugendreise nach Krakau (31.10.19-3.11.19)
Ohne Weiteres wäre der Start in unsere Reise nach Krakau (Polen) auch als Sprinttraining durchgegangen. Die Schlange an der Sicherheitskontrolle am Flughafen Kloten glich einer weltrekordverdächtigen Python. Und so rannte eins nach dem anderen, kaum von der Python auf der anderen Seite der Kontrolle endlich verdaut und ausgespuckt, mit all seinen Habseligkeiten im Arm direkt an unser Gate, um direkt Platz zu nehmen. Kaum war der letzte unserer Gruppe angeschnallt, hob der Flieger auch schon ab.
Unseren ersten Abend verbrachten wir im jüdischen Viertel Kazimierz, wo wir uns durch all die verschiedenen Leckereien schlemmten, die dort traditionell zu finden sind. Auch der nächste Morgen führte uns wieder nach Kazimierz, diesmal ins Jüdisch Galizische Museum. Eindrücklich erhielten wir einen Einblick in das jüdische Leben der Region bis hin zu einem Tanzkurs, bei dem die meisten Reisenden einiges an rhythmischem Geschick an den Tag legten. Und auch die letzten Nachtschwärmer wachrüttelte. Mit einer Diskussion zu Fragen nach der Wahl und den Entscheidungen, die Menschen während des 2WK trafen, rundeten wir unseren Besuch ab.
Wer Lust hatte besuchte nach etwas Freizeit die Messe zu Allerheiligen in der Marienkirche. Mehr noch als der Gottesdienst beeindruckte jedoch der anschliessende Besuch auf dem belebten Rakowicki-Friedhof, der im Licht von zehntausenden Kerzen erstrahlte.
Nach einer halsbrecherischen Busfahrt erreichten wir am Samstagmoren Oświęcim, bei uns besser bekannt unter seinem deutschen Namen: Auschwitz. Der Tag im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau liess niemanden von uns unberührt. Berge von Schuhen: Arbeiterschuhe, hübsche Tanzschuhe, Kinderfinken, … türmen sich anklagend vor unseren Augen auf und schreien stumm ihr Leid in die Welt hinaus. Ferienaufnahmen zeigen ganz normale, strahlende Familien in den Bergen oder am Meer. Allesamt kurze Zeit später als «abnormal» und des Lebens nicht wert gebrandmarkt, deportiert, getötet. Ein Schrecken, der einem hilf- und fassungslos zurücklässt, insbesondere im Hinblick auf unsere Welt heute.
Entsprechend war unser letzter Abend eher ruhig, bevor wir am Sonntag rechtzeitig und ganz stressfrei unsere Heimreise antraten.
Jugendreise nach London (19.10.17-22.10.17)
Dieses Jahr wollten wir etwas Neues ausprobieren und organisierten für die Jugend aus dem Tal eine Reise nach London. 15 Jugendliche und jung(geblieben)e Erwachsene standen am 19. Oktober in Basel bereit für den Abflug, einige davon sichtlich nervös, hatten sie doch noch nie ein Flugzeug betreten. Nach dem Start wich die Nervosität jedoch bald der Einsicht, das Fliegen eigentlich nicht sonderlich interessant sei :-) In London angekommen, galt es nach dem Beziehen der Unterkunft, 17 hungrige Mäuler zu stopfen. Zwar war das Restaurant etwas überfordert mit unserer riesigen Bestellung, doch schlussendlich bekamen glücklicherweise alle etwas zu essen. So gesättigt folgte ein Musical Besuch, nachdem die ersten hundemüde ins Bett fielen, während andere durchaus noch Energie hatten, das Nachtleben etwas zu erkunden. Für die Führung im British Museum am nächsten Morgen waren jedenfalls alle wieder mehr oder weniger fit, und spätestens die nachmittägliche Shoppingtour weckte auch in den letzten wieder die Lebensgeister. Alle trafen pünktlich zum Evensong in der ziemlich beeindruckenden St. Paul’s Catherdral ein, wo vor allem die Frage beschäftigte, warum man ständig aufstehen und absitzen müsse während des Gottesdienstes und woher man den wissen solle, was wann angebracht sei. (Der genaue Ablauf mir allen nötigen Infos hätte man übrigens dem verteilten Programm entnehmen können.) Der anschliessende Fussmarsch über die Tower Bridge bis zum Borough Market schürte wiederum den Hunger, den wir klassisch britisch mit Fish’n’Chips bekämpften. Der krönende Abschluss des Tagesprogramms bildete dir nächtliche Aussicht über London von der Aussichtsplattform des Shards, des höchsten Gebäudes in Westeuropa. Den Samstag verbrachten wir dann in Covent Garden und der Swiss Church, wo wir Andy kennenlernten, der uns einen sehr eindrücklichen Einblick in seine Lebensgeschichte gewährte. 30 Jahre seines Lebens hatte er auf der Strasse verbracht. Das Abendessen mutete dann eher italienisch als englisch an, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Es wurde gelacht, diskutiert und angestossen auf die tolle gemeinsame Zeit. Sonntag frühmorgens hiess es dann schon wieder die Koffer packen, versuchen all die Mitbringsel irgendwo zu verstauen und ab zum Flughafen zu fahren, den wir nach einem kleinen „Oh-mein-Handy-ist-mir-auf-das-U-Bahngleis-gefallen“ Intermezzo auch pünktlich erreichten. Der Flug nach Hause wurde dann grösstenteils verschlafen. Nun sind wir schon gespannt, wo uns die nächste Reise hinführen wird.